10 Jahre Inklusion an unserer Schule
In diesem Jahr (2017) feierte die Albert-Schweitzer-Schule 10 jähriges Bestehen der Partnerklassen. Zu diesem Anlass wurde auch das Motto des Schulfestes „Inklusion“ ausgesucht. Für die Kinder unserer Schule ist es mittlerweile ganz normal, dass auch Kinder mit geistiger Behinderung in unserem Schulgebäude anzutreffen sind.
Wie alles begann
Im Schuljahr 2005/06 trafen sich die Lehrerinnen Frau Doschat (Grundschullehrerin) und Frau Seraphin (Sonderschullehrerin) immer wieder einmal mit ihren Schulklassen zu einem bestimmten Thema entweder im HPZ (Heilpädagogisches Zentrum) oder in der ASS. Diese Zusammenarbeit machte beiden sehr viel Freude und auch die Kinder hatten gemeinsam schöne Erlebnisse.
Ein Jahr später hatte der damalige Schulleiter Herr Radl die Idee, eine Klasse aus dem HPZ an unserer Schule „einzumieten“. Die beiden Lehrerinnen wagten sich an dieses Projekt. Die Klasse, die bei uns ein Klassenzimmer Tür an Tür zu dem Grundschulzimmer bekam, hieß damals noch Außenklasse. Auch das Wort „Inklusion“ war noch nicht geboren. Zu dieser Zeit war so ein Projekt eher außergewöhnlich und noch seltener als heute. Auch die betroffenen Lehrkräfte wussten nicht, ob diese Zusammenarbeit gelingen würde. Es gab in der Gesellschaft einfach viele Vorbehalte gegen Menschen mit Behinderung und vor allem gegen ein gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung. Diese Klasse, die das damals erstmals probierte, war eine 2. Klasse.
Schnell merkten sowohl Kinder, als auch Lehrer, dass diese Form des gemeinsamen Lernens allen Kindern zu Gute kam, auch den Grundschulkindern. Diese entwickelten eine große Sozialkompetenz und lernten, dass auch Kinder mit Behinderung viel lernen und leisten können und natürlich auch, dass man viel Spaß miteinander haben kann.
Nach diesem ersten gemeinsamen Schuljahr wünschten sich alle Eltern, dass dieses Projekt weitergehen sollte. So führten die beiden Lehrerinnen diese Klasse bis zur 4. Klasse weiter. Ein großes Abschlussfest mit einem Stabpuppenspiel beendete diese gemeinsame Zeit. Die selbstgemalten Bühnenbilder kann man auch heute noch im Schulhaus bewundern.
Inklusives Arbeiten an der ASS heute
Mittlerweile gibt es 2 Partnerklassen. In den ersten beiden Jahrgangsstufen findet jeden Tag gemeinsamer Unterricht statt. Der tägliche Morgenbeginn, sowie Wandertage, Feiern, Auftritte und Ausflüge finden immer gemeinsam statt. Die Kinder lernen aber auch die Buchstaben und Zahlen miteinander kennen, haben zusammen Sport, Musik und manchmal auch Kunst. Und auch in HSU finden sich viele Themen, die man gemeinsam erarbeiten kann. Meistens sind es sogenannte Einführungsstunden, die sich für diese Art von Unterricht eignen. Danach gehen beide Klassen in ihrem jeweiligen Klassenzimmer weiter auf den Lerngegenstand ein, natürlich auf unterschiedlichem Niveau. Die Kinder aus dem HPZ müssen das Lesen und Schreiben noch viel länger mit Unterstützung von Bildern und Gegenständen lernen und die Grundschulkinder müssen beim Lernen zügig vorangehen und sich auch auf Probearbeiten vorbereiten. Die Kinder lernen bereits in der ersten Klasse die Freiarbeit und Wochenplanarbeit kennen. Denn diese Stunden dienen der Übung und können ganz individuell auf das Können der Kinder abgestimmt werden. Außerdem lernen die Kinder ein Patensystem kennen, das heißt ein Grundschulkind „kümmert“ sich um ein Kind mit Behinderung. Das heißt, es hilft in Alltagssituationen oder unterstützt es bei gemeinsamen Arbeitsphasen.
In der 3. und 4. Klasse wird das gemeinsame Lernen mehr in Projekten durchgeführt. Der Sportunterricht findet gemeinsam statt und die Klassen treffen sich immer wieder zu bestimmten Themen zu einem gemeinsamen Unterricht. Auch hier finden viele Ausflüge, Feiern oder Auftritte miteinander statt.
Warum das Partnerklassenmodell so erfolgreich ist
Das Modell der Partnerklassen zeichnet sich dadurch aus, dass es viele gemeinsame Phasen des Lernens gibt, aber jede Klasse auch ihren Rückzugsort hat, um ihren Bedürfnissen nachzukommen. Alle können voneinander profitieren. Schüler voneinander, Lehrer voneinander.
Das Schönste aber ist, dass es für unsere Grundschulkinder eine Selbstverständlichkeit ist, mit Behinderungen umzugehen. Für sie sind das ganz normale, tolle, lustige Kinder mit ihren Besonderheiten.
Aber sind wir nicht alle auf eine gewisse Weise besonders?
Eine Reise durch das Schuljahr 2016/17
Anlaut- Buchstabenzuordnung
Anlautspiele
Anlautbingo
Links - rechts
Schreibstation Knete
Schreibstation Sand
Schreibstation Rollbrett
Igelballmassage
Schreibstation Krabbeln
Schneewittchen und die 7 Zwerge
Freiarbeit
Aufführung in Theuern "Ein Engel für Dich"
Bärentag
Fasching im HPZ
Osterfrühstück
Löwenzahnforscher
Schneckenforscher
Wiesenforscher
Gesundheitsprojekt "Klaro"
Kunstprojekt
Wir freuen uns auf das neue Schuljahr.